Anspruchsvolles Jahr gemeinsam gut gemeistert
Mit einem erfreulichen Anstieg der Nachfrage sind die Appenzeller Bahnen (AB) in den Monaten Januar und Februar gut in das Jahr 2020 eingefahren. Mitte März gab die Pandemie eine andere Richtung vor. Weisungsgemäss reduzierten die AB das Angebot vom Viertelstundentakt und vom Halbstundentakt auf den Stundentakt. Der Walzer verkehrte ab Juni, der Tango erst ab August wieder gemäss dem regulären Fahrplan. Die Nachfrage und die Personenverkehrserträge brachen ein. Rund 24 % weniger Menschen reisten mit unseren Zügen als im Vorjahr. 20% tiefer als 2019 lagen die Einnahmen. Die AB reagierten und nahmen ihre finanzielle Verantwortung wahr. Eine klar definierte Zielsetzung und die rasche, konsequente Umsetzung eines Stabilisierungsprogrammes führten letztlich zu einem guten Jahresergebnis. Der Gewinn von rund 1,6 Mio. Franken ist auch nötig, denn die Folgen der Pandemie werden erst in den kommenden Jahren so richtig spürbar. Wir rechnen mit längerfristig anhaltenden tieferen Verkehrseinnahmen. Das Ergebnis trägt dazu bei, solche Schwankungen auffangen zu können, ohne dass die Substanz der Unternehmung beeinträchtigt wird. Es hatte auch zur Folge, dass die AB Bund und Kantone nicht zusätzlich belasteten; die vom Bund vorgesehenen Covid-Mittel müssen die AB nicht beanspruchen. Ein Wermutstropfen bleibt: Unverständlich ist die Ablehnung des Anspruchs auf die Kurzarbeitsentschädigung. Nicht nachvollziehbar ist die damit einhergehende Ungleichbehandlung der Transportunternehmun-gen in der Schweiz.
Grün zeigten die Signale auf den Baustellen: Es gelang den AB, die Bahnhöfe Teufen und Waldstatt unter Einhaltung der Schutzkonzepte zu modernisieren und kundenfreundlich zu gestalten. Besonders erfreulich ist auch der Baufortschritt am Güterbahnhof St.Gallen. Der Bau der Haltestelle und der Kreuzungsmöglichkeiten für die Züge ist im Jahr 2020 planmässig vorangekommen. Wir freuen uns auf die Eröffnung im Spätherbst 2021. Die AB machen damit einen weiteren Schritt in Richtung einer modernen, innerstädtischen Tram-Verbindung.
Die Verwaltungsräte der Frauenfeld-Wil-Bahn und der Appenzeller Bahnen haben entschieden, eine Fusion zu prüfen. Das Prüfergebnis bestätigte die Machbarkeit der Fusion. Ihr Nutzen ist unbestritten. So beantragen wir Ihnen, geschätzte Aktionärinnen und Aktionäre, die Fusion mit der Frauenfeld-Wil-Bahn. Wir sind vom Mehrwert überzeugt. Er ermöglicht uns die vermehrte Ausrichtung auf Entwicklungsthemen in unserem Marktgebiet zwischen Bodensee und Alpstein. Hier wollen wir auch künftig Akzente setzen.
Verschiedene Tätigkeiten im Jahr 2020 brachten die AB in allen Bereichen spürbar voran. Lassen Sie sich von den Berichten aus den Abteilungen auf den folgenden Seiten überzeugen.
Gemeinsam haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein aussergewöhnlich anspruchsvolles Jahr gut gemeistert. Sie haben wesentlich dazu beigetragen, dass die AB mit einem positiven Jahresergebnis abschliessen können. Wir bedanken uns bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für das Engagement und den Einsatz in diesem schwierigen Jahr.
Die AB bleiben bestrebt, für unsere Kundinnen und Kunden auch in Zukunft ein Angebot in hoher Qualität und Verlässlichkeit anzubieten. Für die bisher entgegengebrachte Kundentreue, auch unter den erschwerten Bedingungen, bedanken wir uns herzlich. Unseren Leistungsbestellern, dem Bund und den Kantonen, danken wir für die wertvolle Unterstützung und die gute Zusammenarbeit.
Der Präsident des Verwaltungsrates | Der Direktor |
Dr. Ernst Boos | Thomas Baumgartner |