Finanzen

Ertrag aus ordentlichem Geschäft

Reiseverkehrsertrag
Reiseverkehrsertrag
- 19,675%
Abgeltung
Abgeltung
+ 2,081%
Nebenertrag
Nebenertrag
- 4,151%
 

Aufwand aus ordentlichem Geschäft

Personalaufwand
Personalaufwand
- 1,907%
Sachaufwand
Sachaufwand
- 13,667%
Abschreibungen
Abschreibungen
- 0,736%

Kommentare zur Erfolgsrechnung 2020

Betriebsertrag

Der Reiseverkehrsertrag reduzierte sich nicht im gleichen Umfang wie die Nachfrage. Das ist vor allem auf die periodengerechte Verbuchung der Erträge aus den Pauschalfahrausweisen zurückzuführen. Zudem profitierten die AB im OSTWIND von einem im Vergleich zum Vorjahr besseren Verteilschlüssel. Innerhalb des Nebenertrags wird auch der Provisionsertrag aus dem Verkauf von Fahrausweisen abgebildet. Es ist nachvollziehbar, dass sich auch diese Position um 17 % reduzierte. Der Rückgang beim Mietertrag ist einerseits eine Folge von periodenfremden Zusatzerträgen im Vorjahr aber auch von den im 2020 im Zusammenhang mit dem Lockdown gewährten Mietzinsreduktionen.

Die Besteller bezahlten trotz der zeitweisen Angebotsreduktion die volle ursprünglich vereinbarte Abgeltung. Zwar können die Kosten nicht im gleichen Umfang reduziert werden wie das Angebot. Trotzdem unterstützte diese schweizweit geltende Regelung das Erreichen einer mindestens ausgeglichenen Rechnung.

Material- und Dienstleistungsaufwand

Das Budget sah einen Aufwand auf dem Niveau des Vorjahres vor. Durch die vorgängig erwähnten Kosteneinsparungen konnte der Material- und Dienstleistungsaufwand um 17 % reduziert werden. Dabei handelt es sich effektiv nur zum Teil um Kosteneinsparungen. Einzelne Unterhaltstätigkeiten wurden verschoben und werden im laufenden oder im folgenden Jahr ausgeführt. Insgesamt darf die Lebensdauer der Anlagen trotz des verminderten Unterhalts nicht merklich verkürzt werden. Einsparungen auf Kosten der Sicherheit sind ohnehin tabu.

Personalaufwand

Im Jahresdurchschnitt zählte der Personalbestand knapp 10 Vollzeitstellen mehr als im Vorjahr. Der Personalaufwand sank hingegen um 2 %. Dieser Effekt ist eine direkte Folge des Kostensparprogramms. Abgesehen von den im Zusammenhang mit den Angebotsreduktion erzielten Einsparungen wurden die Mitarbeitenden angehalten, ihre in den Vorjahren aufgebauten Zeitguthaben merklich zu reduzieren. In diesem Sinne ist ein wesentlicher Teil der erzielten Einsparungen der Flexibilität der Mitarbeitenden zu verdanken. Vor dem Hintergrund, dass die AB im Gegensatz zu anderen Transportunternehmungen bisher nicht von einer Kurzarbeitsentschädigung profitieren konnten, ist der Beitrag der Mitarbeitenden umso höher einzuschätzen.

Ergebnis

Auf den ersten Blick ist das unter den gegebenen Umständen sehr erfreuliche Unternehmensergebnis erstaunlich. Bei näherer Betrachtung kann der Gewinn auch in dieser Höhe erklärt werden. Der Verwaltungsrat hat im Frühling 2020 ein Kostensparprogramm verabschiedet, um den erwarteten Rückgang beim Verkehrsertrag im Umfang von MCHF 3.6 (30 %) zu kompensieren. Tatsächlich ging die Nachfrage über das ganze Jahr um 24 % zurück. Der Ertrag reduzierte sich hingegen «nur» um 20 %. Die Differenz zwischen dem ursprünglich erwarteten Ertragsrückgang – daran orientierte sich das Kostensparprogramm – und dem tatsächlichen Ertragsrückgang bildet sich im Unternehmensergebnis ab. Mit diesem Resultat konnten und können die Appenzeller Bahnen (AB) eine zusätzliche Belastung der öffentlichen Hand verhindern (für das Jahr 2020) resp. vermindern (für das Jahr 2021).

Subventionsrechtliche Prüfung durch das Bundesamt für Verkehr (BAV)

Aufgrund der Anpassung des Aufsichtssystems zu den Subventionen im öffentlichen Verkehr verzichtet das BAV auf die Genehmigung der Jahresrechnungen, prüft aber die genehmigten Jahresrechnungen.

GB20 Finanzen

Erfolgsrechnung

Erfolgsrechnung 2020

Erfolgsrechnung 2020

 

Zuletzt aktualisiert am 05.05.2021 von .

Bilanz

Bilanz 2020

Bilanz 2020

 

Zuletzt aktualisiert am 05.05.2021 von .

Geldflussrechnung

Geldflussrechnung 2020

Zuletzt aktualisiert am 05.05.2021 von .

Anhang

Anhang 2020

Anhang 2020

Anhang 2020

Anhang 2020

Anhang 2020

Zuletzt aktualisiert am 05.05.2021 von .

Revisionsbericht

Die ordentliche Generalversammlung fand am 25. Juni 2020 in einem für die AB unüblichen Rahmen statt. Der Verwaltungsrat entschied, die Generalversammlung auf Basis der Bestimmung der COVID-19-Verordnung 2 ohne persönliche Teilnahme der Aktionärinnen und Aktionäre durchzuführen. Sie übten ihre Aktionärsrechte über den unabhängigen Stimmrechtsvertreter, Stefan Frischknecht, Frischknecht Treuhand, aus. 829 Aktionärinnen und Aktionäre reichten ihre vollständigen  Stimmweisungen termingerecht ein. Sie vertraten total 13'324'891 Aktienstimmen. Die Aktionärinnen und  Aktionäre genehmigten den Geschäftsbericht und die Jahresrechnung 2019 unter Kenntnisnahme des Revisionsberichtes. Den Mitgliedern des Verwaltungsrates  erteilten sie Entlastung. Die Generalversammlung wählte PricewaterhouseCoopers AG, St.Gallen, als neue Revisionsstelle für das Jahr 2020.

Bericht der Revisionsstelle 2020
 
Bericht der Revisionsstelle 2020
 
Bericht der Revisionsstelle 2020
 
Bericht der Revisionsstelle 2020
 
 
 
 

Zuletzt aktualisiert am 05.05.2021 von .

Lagebericht

Allgemeiner Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage

Nachfrage sank im Vergleich zum Vorjahr um rund 24 %. Entsprechend tiefer fielen die Personenverkehrserträge aus. Dank umfangreichen Massnahmen auf der Kostenseite konnten die Mindererträge aufgefangen werden. Das Eigenkapital ist gestärkt und ausreichend vorhanden.

Anzahl Vollzeitstellen

Die AB beschäftigten im Geschäftsjahr 2020 im Jahresdurchschnitt 193.1 Mitarbeitende (umgerechnet auf Vollzeitstellen).

Durchführung einer Risikobeurteilung

Der kontinuierliche Risikomanagement-Prozess sieht die jährliche Aktualisierung des Risikokatalogs vor. Sie erfolgt durch die Mitglieder der Geschäftsleitung auf Basis der Einschätzungen der Fachbereiche und letztlich auch durch den Verwaltungsrat, letztmals am 8. März 2021. Die Massnahmen werden laufend aktualisiert und umgesetzt.

Bestellungs- und Auftragslage

Die AB verfügen über alle notwendigen Konzessionen für den Bau und Betrieb der Infrastruktur sowie für die Erstellung des Personenverkehrsangebotes.

Für das Jahr 2021 liegt die Bestellung des Personenverkehrsangebotes verbindlich vor.

Die Finanzierung der Sparte Infrastruktur erfolgt über die  Leistungsvereinbarung 2021 – 2024.

Forschungs- und Entwicklungstätigkeit

Zusammen mit der ETH und weiteren Partnern werden  Massnahmen definiert, die vor Einschränkungen infolge der Laseyerwinde im Schwendetal warnen. Ein Windwarnsystem soll unterstützen. Im Energiebereich haben die AB mit der Rückgewinnung von Bremsenergie Massstäbe im Bereich der Gleichstrombahnen gesetzt. Dank dem Einsatz entsprechender Technologien können talwärts fahrende Züge Bremsenergie ins Netz zurückspeisen. Die AB haben eine entsprechende Anlage in Betrieb genommen. Marktseitig engagieren sich die AB in einer Arbeitsgruppe zur Weiterentwicklung des Ticketsortimentes. Mit diesem sollen Kunden gehalten und auch zurückgewonnen werden. Vorgesehen ist die Nutzung der technischen Möglichkeiten, welche Post-paid-Systeme im Gegensatz zu den heutigen Pre-paid-Systemen ermöglichen.

Aussergewöhnliche Ereignisse

Die Pandemie führte zu einer aussergewöhnlichen Lage mit spürbaren Auswirkungen auf das Angebot und das Wachs-tum. Sie wurde von den AB gut bewältigt. Ein eigens institutio-nalisiertes Pandemieteam widmete sich den entsprechenden Themen und entlastete die Geschäftsleitung. Die AB redu-zierten das Angebot auf Weisung der Systemführerschaften temporär.

Zukunftsaussichten

Die Nachfrage und somit auch die Personenverkehrserträge werden sich nur schrittweise erholen. Für das Jahr 2021 rechnen die AB weiterhin mit Erträgen, die rund 20 % unter dem Niveau von 2019 liegen werden. Eine Rückkehr auf das  Niveau 2019 ist erst im Jahr 2024 zu erwarten. Der finanzielle Spielraum in der Sparte Verkehr ist entsprechend eng.

Im Bereich der Infrastruktur gilt es, die Arbeiten zur Beseitigung von Benachteiligungen von behinderten Menschen weiter voranzutreiben. Geplant ist die Umsetzung der entsprechenden Massnahmen auf vier Bahnhöfen. Des Weiteren wollen die AB beim Servicezentrum Appenzeller Bahnen, Appenzell, sowie beim Busdepot und Verwaltungsgebäude, Herisau, weitere Schritte nehmen.

Zuletzt aktualisiert am 05.05.2021 von .

Dank und Anträge

Wir bedanken uns bei unseren Kundinnen und Kunden. Sie sind auch im schwierigen Jahr 2020 mit den AB gereist. Ihr Vertrauen freut uns. Wir hoffen, auch mittelfristig wieder alle Kundinnen und Kunden begrüssen zu dürfen, die pandemiebedingt zum Homeoffice verpflichtet wurden oder ihren Alltagsgewohnheiten nicht mehr nachgehen konnten.

Einen besonderen Dank entbieten wir unseren Leistungsbestellern, Bund und Kantonen für die finanziellen Mitteln. Die AB haben versucht, mit den Mitteln haushälterisch um-zugehen. Das Ergebnis ist von den AB erarbeitet worden: Sie müssen keine zusätzlichen Mittel von der öffentlichen Hand beanspruchen.

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben im 2020  einen massgeblichen Beitrag zur Stabilisierung des Finanzergebnisses geleistet. Flexibilität war in vielen Bereichen gefordert. Dafür und für die täglichen Dienstleistungen als Gastgeber bedanken wir uns herzlich bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Anträge

Nach Kenntnisnahme des Jahresberichtes inklusive Jahresrechnung und Bilanz sowie des Berichtes der Revisionsstelle stellt der Verwaltungsrat folgende Anträge:

  1. Genehmigung des Jahresberichtes 2020, bestehend aus Jahresrechnung 2020 und Anhang nach Kenntnisnahme des Berichtes der Revisionsstelle.
  2. Der Gewinn aus der abgeltungsberechtigten Sparte Personenverkehr von CHF 1'049'806 ist der Reserve gemäss Art. 36 Personenbeförderungsgesetz PBG zuzuweisen. Der Gewinn aus der abgeltungsberechtigten Sparte Infrastruktur von CHF 731'938 ist der Reserve gemäss Art. 67 Eisenbahngesetz EBG zuzuweisen. Der Verlust aus der freien Sparte von CHF 133'298 ist der freien Reserve zu entnehmen.
  3. Den Mitgliedern des Verwaltungsrates sei vollumfänglich Entlastung zu erteilen.

Herisau, 22. April 2021

Der Präsident des Verwaltungsrates Der Direktor
Dr. Ernst Boos Thomas Baumgartner